Wie Du Blogger und Influencer in Deiner richtigen Zielgruppe für Dein Unternehmen als Markenbotschafter nutzt, und welche Fehler es beim Influencer Marketing und bei der Zusammenarbeit zu vermeiden gilt, liest Du in diesem Artikel.
Blogger und Influencer Relations ist die Identifizierung, Kontaktaufnahme und die Pflege der Beziehungen Deines Unternehmens zu Bloggern sowie Influencern. Blogger betreiben dabei einen Blog, wohingegen Influencer die sozialen Netzwerke als ihr Kommunikationsinstrument nutzen. Dabei arbeiten sie im Gegensatz zu Journalisten meist nicht für Medien, sondern selbstständig und werden oftmals von einer Agentur betreut.
Der Begriff Influencer leitet sich vom englischen to influence = beeinflussen, prägen ab, und beschreibt eine Person, die verschiedene Inhalte (Bilder, Videos, Texte) zu einem bestimmten Thema veröffentlicht und soziale Interaktion mit ihren Followern eingeht. Sie nutzt ihren Einfluss und ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook oder YouTube, um Produkte verschiedener Marken zu bewerben – eine Art Meinungsführer oder Multiplikator. Dabei können Influencer sowohl „Prominente“ als auch bekannt gewordene Personen sein, die meistens auf mehreren Plattformen ein Profil haben, um ihre Internetpräsenz zu stärken und zu verbreiten.
Blogger schreiben über unterschiedliche Themen auf ihrer eigenen Plattform – ihrem Blog. In der Regel haben sie eine kleinere, aber klar abgegrenzte Zielgruppe. Die Unabhängigkeit ist ihnen sehr wichtig. Oftmals sind sie aber auch mit ihrer Leserschaft über die Social Media vernetzt und bewerben verschiedene Marken auf ihrem Blog.
Micro-Influencer haben meist ähnlich wie Blogger kleinere und konkrete Zielgruppen. Bei ihnen steht das persönliche Interesse an einem Thema im Vordergrund. Ihr Vorteil aus Marketing-Sicht ist die hohe Glaubwürdigkeit. Meistens geht es diesen kleinen Influencer nicht darum, viel Geld zu verdienen. Stattdessen möchten diese Personen häufig eine Botschaft übermitteln, einzigartigen Content kreieren und eine eigene Gemeinschaft, eine Community aufbauen, die sich untereinander zu einem bestimmten Themenkomplex austauschen und weiterhelfen. Das Profil des Micro-Influencers dient dann als perfekter Ort für die Kommunikation der Nutzer – ob auf Instagram oder YouTube.
Darum geht es beim Blogger und Influencer Marketing
Im Gegensatz zu klassischen Medien gelten Blogger als authentischer. Sie sind als Multiplikatoren in ihrer Branche sehr gut vernetzt, kennen sich in ihrem Bereich super aus und haben treue Leser – deshalb ist die Zusammenarbeit mit ihnen so wichtig für Dein Unternehmen und die Marke.
Beim Influencer oder Multiplikatoren-Marketing geht es darum, die Meinungsmacher in die eigene Markenkommunikation miteinzubinden und damit Einfluss und Reichweite für das Unternehmen zu generieren.
Primär ist es hierbei wichtig, eine Win-Win Situation für beide Seiten zu schaffen. So kannst Du dem Blogger auf der einen Seite spannende und neue Themen für seine Zielgruppe (die auch Deine Zielgruppe ist) anbieten. Auf der anderen Seite kannst du seine Glaubwürdigkeit und seinen Einfluss nutzen, um Dein Unternehmen, Thema oder Marke bekannter zu machen.
So wirst Du durch eine unaufdringliche Art bei einer größeren Gruppe potenzieller Kunden sichtbar. Blogger und Influencer Relations sind meist ein kontinuierlicher Prozess und keine einzelne Kampagne. Der Aufbau und das Pflegen einer Beziehung zu einem Blogger oder Influencer lässt sich in folgende Phasen gliedern.
Phase 1: Folgen und Zuhören
Folge Blogger oder Influencern, die über Deine Themen, über ähnliche Produkte, Dienstleistungen oder Marken schreiben auf Plattformen wie Instagram, YouTube oder TikTok. Erkenne Durch Zuhören den Dialog zwischen Blogger/Influencer und seinen Followern in Form von Kommentaren.
Phase 2: Sich einbringen und unterstützen
Sei aktiv und bringe Dich durch das Liken, Kommentieren oder auch Teilen der Beiträge ein. Hierbei geht es nicht um Lobhudelei, sondern ein wertstiftendes Austauschen. In diesem Zuge lässt sich sehr natürlich Kontakt zum Blogger oder dem Influencer aufnehmen und eine Zusammenarbeit in die Wege leiten.
Phase 3: Festigen und Pflegen der Beziehung
Sobald Du den Kontakt einmal hergestellt hast und das Interesse beim Influencer oder Blogger geweckt ist, kannst Du die Beziehung intensivieren. Kommuniziere dabei via E-Mail oder Telefon. Ähnlich wie bei Deinen Kunden ist es ebenso bei Bloggern und Influencern wichtig, deren Pains und Gains zu verstehen und ihnen daraufhin deutliche Mehrwerte zu liefern.
Zahlen, Daten und Fakten zu Bloggern und Influencern
Etwa 4 von 5 Internet-Nutzern vertrauen den Empfehlungen von Bloggern
Rund 60% haben bereits aufgrund einer Influencer-Empfehlung Kaufentscheidungen getroffen.
Laut Statista wirken Influencer und Blogger für den Aufbau einer Marke am stärksten
Lasse Dir per Mail oder RSS Feed Neuigkeiten und Tipps zu Deinen Themen und Suchwörtern präsentieren. Auf diese Weise wirst Du auf jeden Fall auf Influencer und Blogger aufmerksam.
Blogverzeichnisse
Im Blogverzeichnis der Bloggerei, von Topblogs oder dem Bloggeramt findest Du aufgeschlüsselt nach Themengebieten die für Dich relevanten Blogs.
Influencer Marketing Tool
Zu den wohl bekanntesten Werkzeugen, um Influencer zu finden und zu bewerten, gehören Buzzsumo und Deep Social. Es wertet Daten von Facebook, LinkedIn, Twitter, Pinterest und weiteren Spcial Media aus und generiert zum eingegebenen Schlagwort ein Ranking der einflussreichsten Personen.
Insights Werkzeuge
Um beispielsweise demografische und geografische Informationen von Blogs und Websites herauszuholen, bietet SimilarWeb zahlreiche Funktionen.
Blogs und Influencer passen überhaupt nicht zu Deiner Zielgruppe
Du hast Dich entweder gar nicht mit dem einzelnen Blog befasst oder aber einfach eine Massen-Mail an Blogger oder Influencer verschickt. Bei letzterem hoffst Du dann auf eine ausreichende Zahl an Antworten, die zu Kooperationen führen können. Die meisten professionellen Agenturen, die die Content Creator betreuen, sortieren diese Anfragen jedoch gnadenlos aus. Bei denen, die es nicht so genau nehmen, leidet dann die Authentizität und Glaubwürdigkeit und die Leser oder Follower der Creator wandern ab.
Fehlende Ehrlichkeit
Viele Angebote an Blogger und Influencer von Unternehmen sind schlichtweg nicht ehrlich. Wenn Du über ein bestimmtes Budget verfügst, das in den Aufbau dieses Kanals fließen soll, dann macht ein ständiges Verhandeln um ein paar Euro wenig Sinn. Viele Unternehmen wollen bei dieser Strategie das Maximum an Inhalt und Werbeaussagen herausholen, wohingegen das Budget beim Minimum bleiben soll. So werden „wohlwollende Artikel“ gefordert, obwohl dies komplett gegen den Stil und die Einstellung bzw. Botschaft des Influencers bzw. Bloggers geht.
Der Blogger oder Influencer hat keinen Vorteil
Aus einer Kooperation mit einem Blogger oder Influencer müssen beide Seiten als Gewinner hervorgehen. Der Creator investiert Zeit und teilweise auch Geld für das Gestalten, Filmen oder Schreiben eines Beitrags. Wer den Influencer oder Blogger hier als einen „dummen“ Gehilfen sieht anstatt eines gleichwertigen Partners, der hat mit dem Influencer Marketing kaum Erfolg.
Völlig unpersönliche Ansprache
Häufig zeigt es sich bereits in der Einleitung. Unternehmen versenden Standardschreiben oder haben noch nicht ein einziges Mal in dem Blog gelesen oder den Influencer in seinen Social Media beobachtet. Es soll sogar zu Ansprachen in der Form „Lieber Blogger“ oder „Hi Influencerin“ kommen. Nachrichten mit diesen Begriffen landen typischerweise direkt im Papierkorb und es kommt zu keiner Kooperation.
Im gesamten Marketing und Sales Funnel sind die Aktivitäten, die Du mit Influencer-Marketing durchführst, zwischen Top of the Funnel und dem mittleren Bereich anzusiedeln.
Es geht hierbei um Aufmerksamkeit schaffende Maßnahmen, sodass das Produkt oder der Service beim Kunden sichtbar sowie verstanden wird. Dies führt zu Vertrauen bei der Leser- und Followerschaft des Bloggers oder Influencers.
Wie der direkte Vertrieb hat Influencer-Marketing eine ähnliche Sofort-Wirkung auf Deine potenziellen Kunden bei einer treuen und sehr spezifischen Followerschaft.
In Sachen Nachhall ist der Kanal sowohl dem Sales als auch anderen Kanälen wie beispielsweise Offline Advertising überlegen.
Wenn Du Dein Portfolio an Kanälen und Aktionen zusammenstellst, dann wird das Blogger- und Influencer-Marketing typischerweise die Funktion haben, ganz gezielt die Menschen anzusprechen, die sowohl Follower des Influencers sind als auch Deine potenziellen Kunden sind.
Dieser Kanal wirkt also im Zusammenspiel mit den ganz langfristigen wie auch mittelfristigen Kanälen am besten.
Lass dem Blogger / Influencer kreative Freiräume
Tolle und einzigartige Kampagnen entstehen nur mit dem richtigen Freiraum für Influencer und Blogger, die ja von ihrer Kreativität leben. Wenn Du also in eine Kooperation gehst, dann stimmt Euch ab, welche Grenzen der Influencer möchte oder braucht, und wo er oder sie sich aber auch frei und authentisch austoben will. Nur so kann der Creator zu einem authentischen Markenbotschafter Deines Unternehmens werden.
Setzt gemeinsame Ziele um
Es geht bei gelungenem Influencer- und Blog-Marketing letztlich um nachhaltigen Beziehungsaufbau. Du arbeitest an einem Wissens- und Erfahrungsaustausch und bewegst Dich vorwärts zu einem oder mehreren im Voraus definierten Zielen. Konzepte für Influencer Kooperationen können dabei vielfältig sein, haben jedoch immer eines gemeinsam: Sie sind von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Erfolgsmessung ausgearbeitet.
Wähle Deine Partner weise
Es zählt nicht allein die Reichweite des Influencers oder Bloggers. Vielmehr muss stimmen, dass sie oder er überhaupt zu Deinem Produkt, Service oder Unternehmen passt. Das Ziel der Strategie ist also, eine möglichst große Schnittmenge der Zielgruppe des Influencers und Deiner Zielgruppe zu haben.
Nimm Dir Zeit
Zeit ist beim Aufbau von Blogger Relations wahrscheinlich die wichtigste Ressource. Du baust Vertrauen auf, und das ist nicht von einer Mail zur anderen da – zumindest normalerweise nicht. Die Lösung liegt im Aufbau eher kleinerer Blogger-Beziehungen anstatt einer riesengroßen, die sehr viel Geld kostet. Dann haben beide Seiten langfristig einen Gewinn daraus.
Reichweite
Reichweite ist eine Kennzahl, mit der sich die potenzielle Größe des Publikums ermitteln lässt, das der Influencer erreichen kann. Sie sagt nicht aus, dass auch wirklich alle Mitglieder seines oder ihres Publikums den Post oder Blog-Beitrag zu sehen bekommen.
Social Buzz: Wie viele Nennungen (Mentions) hat der Beitrag?
Share of Buzz: Wie viele Nennungen (Mentions) erhält der Beitrag im Vergleich zur Gesamtzahl?
Entwicklung Social Buzz / Share of Buzz: Anzahl der Nennungen (Mentions) im Zeitverlauf
Anzahl Fans (im weitesten Sinne): Wie viele Follower haben Sie in den sozialen Netzen wie Facebook, Twitter und Instagram?
Engagement
Wie aktiv sind die Follower bei Kommentaren, Antworten, Postings oder Likes.
Anzahl Posts / Comments / Likes (Gesamt oder pro Post)
Retweets / Replies (Gesamt oder pro Tweet)
Stimmungsbild
Was empfindet ein bestimmtes Publikum für eine Marke, ein Unternehmen oder ein Produkt. Meist ermittelt auf der Grundlage von Social Media Daten.
Sentiment: Wie ist die Stimmung und Tonalität der Posts? Wie viele positive, negative und neutrale Mentions hast Du?
Loyalität, Weiterempfehlungsrate: Wie ist die Anzahl loyaler / empfehlender Nennungen im Vergleich zu der Gesamtzahl an Nennungen?
Conversion Rate zu Klicks und Website-Besuchen
Wie viel Traffic wurde über die Influencer Inhalte generiert? Wenn Du eine Tracking-URL verwendest, kannst Du entweder die gesamte Aktion oder Traffic durch jeden Influencer oder Blogger messen.
Los geht's
Du siehst, dass Blogger- und Influencer-Marketing echt tolle Möglichkeiten bietet, Dein Business für Deine Zielgruppe sichtbar zu machen. Es gilt hier, eine Partnerschaft zu einem Blogger oder Influencer auf Augenhöhe aufzubauen, um einen authentischen Markenbotschafter zu kreieren.
Im Marketing-Funnel ist Influencer-Marketing recht früh anzusiedeln, weil es häufig einer der ersten Berührungspunkte für noch unerreichte potenzielle Kunden mit Deinem Produkt oder Service ist. Wenn Du eine Win-Win-Beziehung aufgebaut hast, erlaubt sie Dir ganz gezielt Kunden anzusprechen.
Und jetzt: Halte nach Bloggern und Influencern Ausschau, die eine Followerschaft mit sehr großer Schnittmenge zu Deinen Kunden haben. Diese können die Werbe-Postings also gezielt an die Kunden verbreiten. So wird dein Influencer-Marketing ein Erfolg!
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Als Gründer und Unternehmer erlebe ich täglich, wie wichtig Kundenzentrierung für Unternehmen ist.
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